08/05/2024

Gutes Design, schön und gut. Aber reicht das für eine Welt, die sich als einziges Chaos aus Krisen, Veränderungen und Unsicherheiten präsentiert? Offenbar nicht. „What now?!“, fragt der Designmonat Graz 2024 daher völlig zu Recht. Und sucht Lösungsansätze, Visionen und Methoden, die einen Ausweg bieten. Als Epizentrum des Events fungiert das ehemalige Hornig Areal in der Smart City, als einzigartige Location, in der die kreativen Kräfte gebündelt werden.Von 4. Mai bis 2. Juni werden am Festivalzentrum Hornig Areal diese Projekte in einer großen, gemeinsamen Ausstellung präsentiert. 

08/05/2024

Graffiti Titelbild, ©CIS, Raum 117

In Corpore Titelbild, ©CIS, Raum 117

Unsere Welt ist im Umbruch. Laborfleisch, innovative Mobilitätslösungen, Abfall als Rohstoff, flexibles Bauen, Automatisierung und Künstliche Intelligenz – so viele Stichwörter der Veränderung prasseln tagtäglich auf uns ein. Es ist also hoch an der Zeit, neue Wege zu beschreiten, mutig zu sein und das Potenzial zu erkennen, das Design und Kreativwirtschaft bereithalten. „Potential kills dystopia!“ lautet das Motto der Stunde. Dabei ist eines klar: Nicht eine einzige Disziplin allein wird die „Welt retten“. Es braucht die Kreativkraft vieler – es braucht Ideen und Umsetzungen in vielen Bereichen.

Als Markt- und Umschlagplatz der Ideen im Designmonat Graz 2024 fungiert das ehemalige Hornig Areal in der Smart City, und ebendort wird eifrig entwickelt, diskutiert, experimentiert, gekocht, gegessen, geredet, gefeiert, gechillt… kurz: gelebt, und zwar intensiv! Folglich fokussieren sich auch zahlreiche Programmpunkte des Designmonat Graz auf diesen speziellen Ort, etwa mit den Ausstellungen „What now?!“ Die interaktive Ausstellung von Raum117 bezieht sich auf die Kreativitätstechnik des Surrealismus »Cadavre Exquis« – eine spielerische Methode dem Zufall bei der Entstehung von Texten und Bildern Raum zu geben. Dabei werden Zeichnungen oder Texte von unterschiedlichen Personen fortgesetzt, ohne dass die vorangegangene Gestaltung gesehen werden darf.

»What now!?« – Was am Ende entsteht, weiß man nicht, aber man weiß, dass es ein Gesamtwerk ist, das mehr als die Summe der Einzelteile darstellt – ein Zugang zur Gestaltung, der die Synergie individueller Positionen in den Mittelpunkt stellt und sich nach außen öffnet. Alle Besucher:innen des Designmonat Graz sind herzlich eingeladen, selbst Stift oder Feder in die Hand zu nehmen, ungezwungen und frei im temporären Atelier mitzugestalten. Dabei stellt Raum117 verschiedene Möglichkeiten in einer offenen Werkstätte zur Verfügung.

Gemeinsam mit Künstler:innen aus der österreichischen Streetart & Graffiti-Szene gestaltet Raum117 am Festivalzentrum Hornig Areal die Wände des Leerstands in unterschiedlichen Stilen und Positionen zum diesjährigen Thema des Designmonat Graz »What now!?«. Mit dem Projekt will der Verein als Vertreter einer jungen Kunstbewegung in Dialog mit Verantwortlichen treten, um die Frage zu stellen, wem der öffentliche Raum gehört und wie man diesen mitgestalten kann. Offenheit und kultureller Austausch stehen im Vordergrund.
Das Projekt wurde bereits 2022 unter dem Namen »Jam117« am Areal der alten Stahl Eberhardt Halle in der Waagner-Biro-Straße 117 umgesetzt.

Die spezielle Architektur des Areals ermöglicht auch die Einrichtung von Präsentationsboxen – kleine Orte mit interessanten Inhalten, darunter eine Labelpräsentation von Swisspearl, Soundcomb und die Ausstellung des kroatischen Designers Boris Bućan (1947–2023) und vielen mehr.

Zusätzlich geht die International Design Week der FH Joanneum (Institut für Design und Kommunikation) über die Bühne, mit Studierenden aus 15 Nationen, die das Areal zum Hotspot für junge Kreative macht. Und das Hornig Areal bietet Raum zum Experimentieren und Austoben wie durch Druckworkshops mitsamt Straßenwalze (!) als „Druckstrecke“, Murals, Gastro, Bar, Café…

Die gezeigten Projekte und Lösungen stammen von bekannten und renommierten Unternehmen wie AVL, Siemens, Weitzer Wood Solutions oder das Verpackungszentrum Graz. Das verweist gleichermaßen auf die inhaltliche Bandbreite der Ausstellung sowie auf die Gewissheit, dass keine Disziplin allein die Welt retten wird, sondern dass es das Zusammenspiel vieler Akteur:innen, Unternehmen, Ideen und Visionen braucht.

Unsere Welt ist im Umbruch. Krisen und Unsicherheiten dominieren. Die Zeit der Lippenbekenntnisse ist vorbei. Das Was und Wie bisheriger Antworten reicht nicht aus. Es braucht ein anderes Was, ein neues Wie. Es braucht neue und andere Antworten – Lösungsansätze, Visionen und Methoden, die einen Ausweg bieten. Klar ist: Nicht eine Disziplin allein wird die „Welt retten“. 

Es braucht die Kreativkraft vieler – es braucht Ideengeber und Umsetzer in vielen Bereichen. Der Designmonat Graz 2024 gibt ihnen eine Plattform.

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