Die Ausstellung „Grazer Schule. Stil & Wert eines Phänomens" wird heute, dem 22. März 2023 um 19 Uhr im HDA eröffnet und dauert bis zum 28. Mai 2023.
Eindrucksvolle Kubaturen, facettenreiche Fassaden oder raffinierte Details – die Werke der „Grazer Schule“ prägen bis heute das Bild der Stadt. Dennoch sind viele dieser Bauten vom Abriss bedroht. In der Ausstellung „Grazer Schule. Stil & Wert eines Phänomens“ widmen sich Studierende des Instituts für Architekturtheorie, Kunst- und Kulturwissenschaften (akk) der TU Graz diesem bedeutenden architektonischen Erbe.
Die „junge Architektur“ der Jahre zwischen 1950 und 2000, von der Nachkriegsmoderne bis hin zur Jahrtausendwende, stellt eine besonders prägende Epoche in Graz und der Steiermark dar. Zu den bekanntesten Bauten dieser Zeit zählen jene der sogenannten „Grazer Schule“. In Zusammenarbeit mit Studierenden des Instituts für Architekturtheorie, Kunst- und Kulturwissenschaften der TU Graz werden ausgewählte Beispiele von Nachkriegsarchitekturen in Graz sowie ihre Entstehungsgeschichte vorgestellt.
Viele dieser Bauten entsprechen meist nicht den aktuellen energetischen Standards und sind derzeit in einem schlechten Erhaltungszustand oder wurden durch Umbau extrem in ihrem Erscheinungsbild verändert. Die Ausstellung und Begleitveranstaltung will den Diskurs über den Umgang mit Bauten aus dieser Zeitepoche anregen. Wann ist ein Gebäude erhaltenswert? Wie wichtig ist der Erhalt dieser Projekte als „Repräsentant“ für die international renommierte „Grazer Schule“ in der Steiermark? Wie können solche Gebäude energetisch ertüchtigt und neu genutzt werden?
Gezeigt werden neun ausgewählte Projekte. Zu diesen zählen neben dem bereits zerstörten Haus Fuchs (Heinz Wondra) oder dem kurz vor dem Abbruch befindlichen WIFI Werkstättenbau (Christine & Walther Kordon) auch das Studentenwohnheim Wienerstraße (Klaus Kada), das Institut für Biochemie & Biotechnologie (Michael Szyszkowitz & Karla Kowalski), die Wohnanlage Rettenbach (Bernhard Hafner), das Haus Rosegger (Konrad Frey), die Erweiterung Mathematik & Geodäsie (Günther Domenig & Hermann Eisenköck), die Wohnanlage Carl-Spitzweg-Gasse (Volker Giencke) sowie die Raiffeisenkasse Andritz (Team A). Veranschaulicht werden diese in Form von Plänen, Fotos und Modellen.
Die Präsentation der Projekte wurde von Studierenden der Architektur der Technischen Universität Graz im Rahmen einer Lehrveranstaltung, geleitet von Margareth Otti-Wagner, erarbeitet. Als Recherchegrundlage der Ausstellung diente die Publikation „SOS Grazer Schule“, die 2021 am Institut für Architektur und Kunst- und Kulturwissenschaften (akk) an der TU Graz unter der Leitung von Anselm Wagner entstanden ist.
Kuratiert und gestaltet von: Lara Aichholzer, Angelika Alberer, Annalena Arminger, Marius Birnbreier, Gabriel Deinhammer, Esther Dullnigg, Julian Lança Gil, Kim Melissa Luu, Salim M‘Barki, Clara Neuhold, Kerstin Neuhold, Katharina Platzer, Natalie Resch, Florentine Rom, Anna Söllinger, Sandra Sulzer, Katharina Weigl
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AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG
22. März 2023, 19 Uhr,
HDA – Haus der Architektur, Mariahilferstraße 2, 8020 Graz
Es sprechen:
Beate Engelhorn, Leiterin HDA – Haus der Architektur
Judith Schwentner, Vizebürgermeisterin Stadt Graz
Margareth Otti-Wagner im Gespräch mit den Studierenden
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BEGLEITPROGRAMM
Podiumsdiskussion
19. April 2023, 19 Uhr,
HDA – Haus der Architektur, Mariahilferstraße 2, 8020 Graz
Begleitend zur Ausstellung findet eine Podiumsdiskussion mit ExpertInnen aus dem Bereich Denkmalpflege, Forschung und Architekturgeschichte im Dialog mit ProtagonistInnen und ZeitzeugInnen der „Grazer Schule“ statt. Gemeinsam gehen sie der Frage nach, wie das Gesamtensemble der „Grazer Schule“ in Graz und innerhalb der Steiermark zu bewerten ist und wer diese Bewertung vornehmen kann bzw. darf. Wie sollten wir mit diesem baukulturellen Erbe des späten 20. Jahrhunderts umgehen? Welchen „Schatz“ bedeuten diese Architekturikonen für die Stadt Graz neben den zum UNESCO Welterbe erklärten Bauten der Innenstadt?
mit:
Anna Wickenhauser, docomomo, Wien
Robert Walle, Stv. Landeskonservator für Steiermark
Olaf Gisbertz, Institut für Baugeschichte, TU Braunschweig | Sprecher DFG-Netzwerk Bauforschung Jüngere Baubestände 1945+
Moderation:
Anselm Wagner, Institut für Architekturtheorie, Kunst- und Kulturwissenschaften (akk), TU Graz
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KOSTENLOSE FÜHRUNGEN DURCH DIE AUSSTELLUNG
An den Wochenenden werden kostenlose Führungen durch die laufende Ausstellung angeboten.
Termine:
Jeweils samstags um 15 Uhr und sonntags um 11 Uhr.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.