Projekt Spielberg / Red Bull Ring
Architektur: Domenig & Wallner ZT-GmbH, 2011
Was 1957 mit den Flugplatzrennen von Zeltweg begann, 1969 mit dem Österreich-Ring in Spielberg fortgesetzt und 1970 mit dem ersten Formel-1-Rennen gefeiert wurde, fand 2003 ein jähes Ende. Damals hatte Red-Bull-Eigentümer Dietrich Mateschitz bereits die Vision einer Motorsport & Aviation Academy. Die Architektur dazu sollte von den Architekten Günther Domenig und Gerhard Wallner kommen. Der Umweltsenat durchkreuzte Ende 2004 diese Pläne und Mateschitz zog das Projekt zurück. Mit Unterstützung des Landes Steiermark konnte jedoch in der Folge eine stark reduzierte Version des Projekts als Spielberg Neu zwischen 2008 und 2011 vom Büro Domenig & Wallner ZT-GmbH realisiert werden. Am sogenannten Red-Bull-Ring ist im Mai 2011 der ganzjährige Betrieb wieder aufgenommen worden. Im Juni 2014 wurde die Rückkehr des Formel 1 Grand Prix auf den Red Bull Ring in Spielberg gefeiert.
Infopoint
Als Anlaufstelle des Red Bull Rings fungiert der Infopoint: Er ist Orientierungspunkt am Ring und dient als Empfangsgebäude für Besucher, Gäste und Veranstalter. Im Erdgeschoß des Hauses befinden sich die Info-Thek und diverse Shops, im Obergeschoß der Gastronomiebereich. Eine Dachterrasse mit Brücke zum integrierten Bestandsgebäude ermöglicht die Rundumsicht auf den Ring.
Werkstättengebäude
Im Infield der Rennstrecke, von Boxengasse und Fahrdynamikfläche begrenzt, liegt das langgestreckte Werkstättengebäude, in dem auch die Technische Abnahme sowie die Rettungsstation und die Sicherheitszentrale mit Streckenüberwachung untergebracht sind.
Im Ergeschoß befinden sich an zentraler Position die Werkstattboxen mit ihren Nebenräumen und Erschließungskernen. Dank flexibler Trennwände sind die Einheiten untereinander zu verbinden. Über Hubtore können die Boxen zur Fahrdynamikfläche sowie zur Boxengasse als sogenannte Durchlader geöffnet werden. Am östlichen Ende sind die Technische Abnahme und die Rettungsstation zu finden.
Das Obergeschoß nimmt in zentraler Position die vier VIP-Lounges auf, westlich davon die Besucherloggia mit Blick auf den Ring. Die Sicherheitszentrale und die Streckenüberwachung wurden als eigenständiger Bereich gestaltet und bilden den östlichen Abschluss des Obergeschoßes. Die Lounges können je nach Bedarf als größere oder kleinere Einheiten genutzt werden, was sie auch für verschiedene Veranstaltungen wie Tagungen und Seminare tauglich macht. Die Schrägverglasung ermöglicht gute Sichtverhältnisse auf die Rennstrecke und die Boxengasse.
Supermoto und Motocross
Östlich des Werkstättengebäudes wurde das Boxengebäude für Supermoto und Motocross situiert. Zwanzig Doppelboxen wurden hier aneinandergereiht; große doppelflügelige Türen an der Anlieferungsseite und Rolltore an der Seite zur Boxengasse erlauben einfache und schnelle Benützung dieser Einheiten.
Schönberghof
Am nördlichen Ende des Rings, oberhalb der sogenannten Schönberggeraden wurde der bestehende Gasthaus- und Beherbergungsbetrieb Schönberghof für den neuen Ring adaptiert. Im Untergeschoß des Altbaus sind nun Hauptzugang, Rezeption und Anlieferung situiert. Nach Süden wurde ein Bauteil für zusätzliche Gästezimmer errichtet. Auf seinem Dach befindet sich eine Panoramaterrasse für den erweiterten Restaurantbereich des Altbaus. Der Schönberghof gilt in der Region als beliebtes Ausflugsziel, nicht zuletzt aufgrund seiner erhöhten Lage mit Blick über die gesamte Rennstrecke.