Den ganzen Sommer war Baustelle und so bin ich im Abschnitt Kaiser-Josef-Platz bis Rechbauerstraße in dieser Zeit nie zu Fuß gegangen.
Gestern, am 7.10.2016, am Weg zur Eschenlaube, traute ich meinen Augen nicht: eine hässliche, neue Betonmauer mit einem aufgesetzten klobigen, druckimprägnierten Holzzaun begrenzt nun den Stadtpark zur Glacis-Straße.
Es wurde im Zuge des Schienenumbaus offensichtlich auch gleich der südöstlichste Rand des Stadtparks "umgestaltet", und so präsentiert sich hier nun ein "neues baukulturelles Negativ-Highlight" in unmittelbarer Nähe zur Grazer Oper: die banalste Stüzmauer mit banalstem Geländer, völlig respektlos an den Stadtpark angeklebt. so als würde es sich um eine Stützmauer an einer Nebenstraße im Nirgendwo handeln.
Wo blieb die architektonische, landschaftsplanerische Gestaltung in Abstimmung mit dem Denkmalamt und der ASVK?
Oder gab es diese vielleicht sogar? Wie ist es möglich, dass im denkmal- und naturgeschützen Stadtpark, inmitten der Altstadtschutzone und trotz Masterplan Stadtpark, einfach so etwas "Brutales" gebaut werden konnte? Oder kommt noch eine nachträgliche Behübschung? Und wenn dem so wäre, würde dies auch nicht gerade für eine durchdachte Planung sprechen.
(Vergleiche Stadtpark Graz, Parkpflegewerk 2012, S. 66 > Link rechts)
Zaun beim Stadtpark
Ich untzerstütze diese Kritik, denn auch ich war entsetzt, als ich vor Kurzem den fertiggestellten Zaun sah. Er wirkt in Schrägansicht völlig dicht, verdeckt durch seine Höhe zum Großteil die charakteristische Häuserfront am Glacis und passt in der grobschlächtigen Materialwahl des imprägnieten Holzes in keiner Weise in das Stadtbild von Graz. Wird so eine empfindliche Gestaltung allein dem Strassenbauamt überlassen, ohne eine architektonische Beratung in Anspruch zu nehmen?
Vom denkmalgeschützten zum teilweise verwahrlosten Stadtpark
Dieser vollkommen unpassende Zaun zur Glacisstraße ist noch nicht alles - im denkmalgeschützten Stadtpark. Anscheinend werden manche teure "Pflegewerke" für die Schublade erstellt.
Seit Jahren fehlen in den schmiedeeisernen Tafeln die Beschreibungen des Stadtparks -
in der Maria Theresien-Allee ist das einzigartige Mosaikstein-Pflaster nicht ausgebessert. Dafür steht dort aus unerfindlichen Gründen ein nicht nur den Blick störendes Gitter am Gehweg -
will man vom Karmeliterplatz über die Stiege (auch um so rasch wie möglich von dem störenden dunklen Haus im ehemaligen Pfauengarten wegzukommen) in den Stadtpark, so darf man einen Erdhügel erklimmen -
Man hat das Gefühl, auf Grund der zahlreichen Schmierereien an den sanierten Mauern und beim Musikpavillon, dass keine Abteilung der Stadt Graz für die Erhaltung, den Schutz und für die Kontrolle zuständig ist.
Soll unser einstmals schöner unter Denkmalschutz stehender Stadtpark wirklich verwahrlosen????
Dass hat sich Bürgermeister Moritz Ritter von Franck wirklich nicht verdient.
hab mir das gleiche gedacht.
hab mir das gleiche gedacht.