Das kunsthaus muerz bildet in der Wiener Straße in Mürzzuschlag einen besonderen Blickfang. Es wurde durch die Architekten Konrad Frey und Andreas Ortner in den Jahren 1988-1991, anlässlich der steirischen Landesausstellung Sport, Sinn und Wahn errichtet. Auftraggeber waren das Land mit der Unterstützung des Bundes und Einbindung der Stadt Mürzzuschlag.
Das kunsthaus muerz ist als (transformierter) Altbau-Neubau in Österreich einzigartig, zeigt Architektur ohne subjektiven Ausdruck und als technisches Werkzeug. Zuvor stand auf diesem Platz ein barocker Kirchenraum und als Aufgabe galt es, diesen, sich auf drei Ebenen erstreckten, Raum für kulturelle Veranstaltungen zu adaptieren.
Das Grundkonzept von Konrad Frey war „den Bestand zu stabilisieren, sorgfältig zu reparieren, von Einbauten möglichst freizuhalten und ihn so zur Gänze nutzbar zu machen. Eingang, Foyer, Verwaltungs- und Nebenräume sind in einem Zubau konzentriert, der sich als äußere Schicht dem Altbau anfügt.“ (Zitat Az W, nextroom.at)
In dieser Glashaut befinden sich Treppen, Rampen und Plattformen. Es wurden Zwischenräume zum Bestand des Altbaus gebildet und darin wurden die Zugänge, der Lift und die Installationen der Luft- und Energietechnik hineingesetzt. Die Verbindung von Alt und Neu zeigt, dass Mürzzuschlag mit seiner Geschichte tief verbunden ist und offen für die Zukunft ist.
Der Zubau wurde in Form eines Stahlgerüsts mit Glasüberzug an den revitalisierten barocken Altbau angefügt und schräg nach oben hin aus der Vertikale zur Straße gekippt. Dies erzeugt eine Dynamik der Wiener Straße, dem Zentrum der Stadt, und nimmt den Dialog mit der Stadt und seinen Bewohnern aktiv auf.
Das kunsthaus muerz ist heute nach wie vor ein Ort des interdisziplinären Dialogs, wo Architektur, bildende Kunst, Musik, Literatur und Wissenschaft im Vordergrund stehen. Es bildet ein Zentrum der Kultur und zeigt die kulturelle Vielseitigkeit des Mürztals an einem Ort.