Die Motivation für meinen Beitrag in GAT von Anfang April 2020 – Das Industriedenkmal Rösselmühle wie lange noch? – war die große Sorge, dass dieses historische Industriedenkmal bald einem gesichtslosen Investorenwohnbau zum Opfer fallen könnte. Ich habe die Idee für eine mögliche zukünftige Nutzung in den Raum gestellt: „Am Areal der Rösselmühle und der Postgarage könnte unter Einbeziehung der historischen Gebäude ein Kreativ-und Kulturzentrum für Gries entstehen. Das wäre ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität im Bezirk (….) Die Mühlengebäude, der Mühlgang und der davor liegende Oeverseepark bilden ein beeindruckendes städtebauliches Ensemble von unschätzbarem Wert und Potenzial für eine ganzheitliche und unverwechselbare Stadtentwicklung.“
Das Projekt OEVERwerk erweckte die Mühle für drei Wochen zu einem Ort des Arbeitens und der Kultur. Es zeigte Möglichkeiten für eine kreative und kulturelle Umnutzung der Mühlengebäude und des Areals auf und lenkte die öffentliche Aufmerksamkeit auf dieses Industriedenkmal, das seit 2014 stillsteht. Viele BesucherInnen – mehr als von den OrganisatorInnen erwartet – besuchten das Kunstprojekt OEVERwerk und konnten die Rösselmühle von innen und außen begehen. In Gesprächen mit begeisterten BesucherInnen zeigt sich, dass man den Abbruch der Mühlengebäude sehr bedauern würden und auf Fortbestand hofft.
Die Eigentümerstrukturen haben sich positiv verändert, man ist an einer zum Bezirk Gries passenden Nutzung des Areals interessiert. Die erste temporäre Nutzung wurde ermöglicht und unterstützt. Die Chancen auf eine zukünftige Nutzung als Kreativ- und Kulturzentrum unter Erhalt wesentlicher Teile der historischen Mühle sind durch das Projekt OEVERwerk gewachsen.
Brand der Rösselmühle
Wie verantwortungslos waren und sind die Eigentümer dieses Industriedenkmals eigentlich?
Laut Feuerwehr, die auch heute noch am Brandort arbeitet, war enorm viel brennbares Material wie Matratzen etc. in der Mühle gelagert. Ein Glück, dass nur ein Gebäude bis auf die Mauern abgebrannt ist.
Die Nutznieser des Brandes sind wohl die Eigentümer, denn je weniger alte Substanz, desto leichter kann man einen Totalabbruch rechtfertigen und hat freie Bahn für einen Neubau.
nun ist die Stadt gefordert!!!! Sie darf einen Abbruch auf keinen Fall genehmigen. Im Gegenteil sollte sie sich um den Schutz und Erhalt der bestehenden Mühlengebäude kümmern.
Und Vizebürgermeisterin Judith Schwentner soll endlich Taten setzen, immerhin hat sie im Wahlkampf für das Zukunftsviertel Gries und ein Kulturzentrum Rösselmühle geworben.
Hier ihre Worte zur Erinnerung!!!!!
https://judith-schwentner.at/zukunftsviertel-gries/
Kultur und Geschichte – wenn es eine Ecke in Gries gibt, welche diesen beiden Aspekte vereint, dann ist es das Areal rund um die ehemalige Rösselmühle. Erst 2014 als letzte Mühle in Graz stillgelegt, wird das Bauwerk zusammen mit der denkmalgeschützten Postgarage und den angrenzenden Grünflächen zur wichtigen Basis eines kulturellen Zentrums im Bezirk. (...)
Das Kulturzentrum Rösselmühle gibt damit jenen Dingen den nötigen Raum, die hier eigentlich immer schon schlummern. Als Kultur- und Begegnungszentrum des Zukunftsviertels Gries bewahrt es die Geschichte des Areals und gibt den Menschen im Bezirk die Möglichkeit, ihre eigenen Geschichten zu erzählen.
Verwunschener Ort mitten in Graz
Ja, das war wirklich eine sehr schöne Intervention. Ein tolles Projekt des kioer.