Das Schulzentrum in der 200 km südwestlich von Paris gelegenen Kleinstadt Coulaines setzt sich aus einer Grundschule mit 8 Unterrichtsräumen, einem Hort mit Tagesbetreuung, einem Kindergarten mit 8 Gruppen, einer Kinderkrippe mit 30 Plätzen, einem Turn- und Gemeinschaftssaal sowie einer Bibliothek und einer Kantine zusammen.
Dietmar Feichtinger Architekten intendierten eine Schule, die nicht nur der Vermittlung von Wissen und Werten dient. Vielmehr verfolgten sie die Idee, einen Ort zu schaffen, der einen neuen Bezugspunkt im städtischen Gefüge darstellt; einen Ort, an dem man sich trifft – an dem man sich sicher und geborgen fühlt – ein Schulzentrum als neuen Aufenthaltsort für alle.
Der Standort befindet sich in unmittelbarer Nähe der Innenstadt in einem heterogenen Gefüge mit mehrstöckigen Sozialwohnungsblöcken und Einfamilienhäusern. Dieser bauliche Kontrast spiegelt die ethnische Vielfalt der Bevölkerung wider, der das neue Schulzentrum als soziales Verbindungsglied entgegenkommen will.
Die Nord-West-Ecke des Grundstücks, die Kreuzung der Rue de Vienne im Norden und der Rue de Paris im Westen ist direkt zum Stadtzentrum ausgerichtet. Hier wird die Bibliothek als eine vom Stadtzentrum sichtbare neue Einrichtung positioniert; daran anschließend, im Norden des Grundstücks liegend, der Turn- und Gemeinschaftssaal.
Grundschule, Kindergarten, Kinderkrippe und Hort bilden eine schmale ringförmige Struktur, die einen großen Innenhof umschließt. Dieser landschaftsgestaltete Freiraum bietet Kindern aller Altersgruppen verschiedenste Formen von Aktivität und Aufenthalt. Alle Unterrichts- und Gruppenräume öffnen sich zu ihm.
Der Haupteingang zu Grundschule und Kindergarten liegt an der Rue de Paris im Westen und ist über eine Stufenanlage erreichbar. Der Eingangsbereich wird unter einem schützenden Vordach nach Süden weitergeführt, wo Kinderkrippe und Hort anschließen und an der Rue de Mouscou die Ringstruktur vervollständigen. Diese wird schließlich im Osten von den Sportflächen und der Schulkantine abgeschlossen. Witterungsgeschützt gelangt man unter einem Flugdach aus Polycarbonatplatten zur Kantine.
Durch die Verwendung von Holz kontrastiert das Schulzentrum in seiner Materialität mit seinem Umfeld. Lärchenholz im Außen- und Innenbereich trägt zu einem Gefühl von Harmonie und Authentizität in Übereinstimmung mit der Landschaftsgestaltung bei, welche außerdem durch die Gründächer der Anlage unterstützt wird. Die neuen Gebäude nützen die Topographie des Grundstücks und passen sich dieser an. Die Fassaden aus unbehandelten Lärchenholzlatten geben dem Ensemble seine ganz spezifische Identität im Stadtraum.