„Suburbia“ im überregionalen Kontext
Die „Ausfallstraße“ – Projekt der Darstellung eines europäischen Netzwerks von Städten mit Straßennamen, die auf ihre Nachbarstädte verweisen.
In Graz sind das z.B. die Wienerstraße und die Triesterstraße, in Triest gibt es eine Viale Venezia und eine Via Udine, und in Wien kennen wir die Pragerstraße, wieder die Triesterstraße, die Linzerstraße, die Brünnerstraße etc. Dieses „Verfahren“ lässt sich in jeder Stadt Europas fortsetzen, und derart generiert sich ein europäisches Netz von „Ausfallstraßen“, die meist durch die „Suburbia“ führen. Wir kennen diese „Ausfallstraßen“ von unseren Reisen, und wenn wir uns einer fremden Stadt nähern, stellen wir fest, dass sie die immer gleichen suburbanen Phänomene aufweisen. Nichts hält uns an diesen Un-Orten, die wir so schnell wie möglich wieder verlassen möchten, um die „Stadt“ – gemeint ist meist das dichte, historische Stadtzentrum – zu erreichen.
Ziel ist es, die Schienensysteme mit TGV und INTERCITY als europäischen Kommunikator zwischen den abgebildeten Städten zu präsentieren. Im Zusammenwirken mit regionalen Schnellbahnsystemen müssen sie das Automobil und das Flugzeug ersetzen und der Begriff „Ausfallstraße“ wird eine zusätzliche Bedeutung erlangen. Die „Ausfallstraße“ soll also auch auf dieser überregionalen Ebene den Menschen zurückgegeben werden.
Vor einigen Jahren hat der Architekt Rem Kohlhaas bei der Architekturbiennale in Venedig ein Modell vorgestellt, in dem mit Hochgeschwindigkeitszügen die meisten Reisewege für die Bürger Europas innerhalb von vier Fahrstunden zu bewältigen sein werden. Die TEN (Trans Europäische Netze) sind bereits EU Programm, und langfristig werden auf technologischer Ebene die kollektiven Bahnensysteme den Anspruch auf Reisen und Mobilität zu erfüllen haben.