24/07/2020

Graz-Kulturjahr-2020-Projekt von Medienmusiker Josef Klammer und Architekt Wolfgang Steinegger, das vom Kuratorium nicht ins Programm aufgenommen wurde –
siehe Artikelempfehlung AusFALLstraße.

24/07/2020
©: Klammer | Steinegger
©: Klammer | Steinegger

Nach dem Gespräch von Sigrid Verhovsek (siehe Interview AusFALLstraße. auf GAT, 19.06.202) mit Josef Klammer und Wolfgang Steinegger, den Verfassern von we want our street back toys, werden die Einzelprojekte aus dem Originalkonzept für die Einreichung zum Kulturjahr Graz 2020 KULTUR SCHAFFT URBANE ZUKUNFT in loser Folge auf GAT vorgestellt.

Der Projektantrag an die Stadt Graz vom März 2019 hatte den Übertitel we want our street backstreet back toys und besteht aus 16 Einzel-Kunstprojekten, die in einer geplanten Kooperation mit dem Institut für Kunst im öffentlichen Raum, ORF Radio Ö1, Forum Stadtpark und der IG Architektur konzipiert waren. Ziel war die Vorstellung einer INTEGRATIVEN STADTENTWICKLUNG und der Kommunikation des Straßenlebens für die Stadt Graz.

Um die Folgen der Dekarbonisierung und die (Rück-) Eroberung der Straßenräume zu bewältigen, muss eine Nutzung der „Suburbia“ auch ohne Automobil möglich sein. Dieser Paradigmenwechsel für eine künftige Stadtentwicklung als „genetischer Code“ für den Stadtkörper wird mit einem veränderten Mobilitätsverhalten und mit einer Verdichtung der Gebäudestrukturen auch in den Umlandgemeinden einhergehen. Die Kommunikation dieses Paradigmenwechsels in eine urbane Zukunft ist dabei von gleich großer Bedeutung wie die technische Transformation an sich. Die Darstellung der komplexen urbanen Zusammenhänge rückt durch kulturelle Interventionen ins Zentrum der Transformation, die NutzerInnen der Stadt werden zu mitbestimmenden AkteurInnen, Politik und Medien werden als ManagerInnen des Diskurses ein neues urbanes Bewusstsein vermitteln und FachexperteInnen und BewohnerInnen werden Einsicht in die komplexen Zusammenhänge von Öffentlichkeit, Mobilität und Dekarbonisierung gewinnen.

Die INTEGRATIVE STADTENTWICKLUNG soll Grundlage für einen offenen Diskurs in der Region Graz sein. we want our street back toys ist die fordernde Vereinnahmung einer öffentlichen Straße für ein vielfältiges Stadtleben und ein Aufruf zur Wiedergewinnung einer sozialen Urbanität – „pulsierend zwischen Scham und Schuld“ (aus GIER, Sarah Kane, 1998).
Es ist die Weigerung, den öffentlichen Straßenraum dem motorisierten Verkehr zu überlassen. we want our street back toys ist aber auch die Kommunikation des bewussten und unbewussten urbanen Lebens in der „Suburbia“ durch künstlerische Interventionen.
                
Die Straße ist ein zivilisatorisches Konstrukt, ihre Nutzung und Gestalt sind veränderbar und sollen zu einer Transformation der Grazer „Suburbia“ führen –  “In the area of conflict between reality and actuality!“

In der Folge werden die Einzelprojekte aus dem Originalkonzept für die Einreichung zum Kulturjahr Graz 2020 KULTUR SCHAFFT URBANE ZUKUNFT auf GAT in loser Folge vorgestellt.

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